Kurz und kompakt. Erfahren Sie die Grundlagen für automatisierte Montage in der industriellen Fertigung. Wann ist es sinnvoll? Und wie gehen Sie es an?

Was haben einzelne Kunststoffkomponenten, Metallteile, O-Ringe und Co gemeinsam? Sie werden selten als einzelnes Bauteil verwendet. Vielmehr kommt es darauf an, die Einzelteile sinnvoll zu einer Baugruppe zu kombinieren. Montageprozesse sind daher elementarer Bestandteil unzähliger Produktionshallen – von Automotive bis Kosmetikbranche.

Wann automatisiere ich die Montage von Bauteilen?

Hohe Stückzahlen, Prozesssicherheit, Qualität der Bauteile und niedrige Taktzeiten. Bei der Automatisierung von Montageprozessen sind Ihnen (fast) keine Grenzen gesetzt. Das Kernziel ist in jedem Anwendungsfall dasselbe: Ein wiederkehrender Prozess soll effizienter ausgeführt werden.

Wie lohnend die Montageautomatisierung schließlich für Sie und Ihre Produktion ist, lässt sich grundsätzlich an folgendem Schaubild ausmachen.

Die diversen Möglichkeiten der Montage in der Fertigung; Bild: LMZ

Deutlich zu erkennen: Es geht nicht nur um die Automatisierung per se, sondern auch um den Grad der Automatisierung. Unsere Erfahrung zeigt, dass eine Vollautomatisierung in einigen Anwendungsfällen nur bedingt sinnvoll ist, während eine Teilautomatisierung in fast jedem Anwendungsfall zu signifikanter Effizienzsteigerung führt.

Stellen Sie sich nun die Frage, ob Automatisierung auch unter Bewahrung von Flexibilität und Variantenvielfalt funktioniert? Diese Frage ist berechtigt, haben die meisten Unternehmen doch diverse Artikel und Varianten in ihren Produktionsprozessen unterzubringen.

Unsere Antwort: Es funktioniert. Die klassischen Anwendungsfelder der Montageautomatisierung haben noch immer ihre Gültigkeit, doch sind mit Vorsicht zu betrachten. Innovationen im Bereich der produktübergreifenden Robotik und Sensorik, sowie modulare Baukastensysteme sorgen dafür, dass Teil- und Vollautomatisierung in einem immer größeren Spektrum an Prozessen wirtschaftlich funktioniert.

Schauen Sie sich hierzu gern unser Praxisbeispiel an: Mithilfe des Baukastensystems konnten wir fünf unterschiedliche Produkte in einer Automatisierungsanlage unterbringen und die Flexibilität des Kunden bei mehreren Montageprozessen maximal hochhalten.

Wie automatisiere ich die Montage von Bauteilen?

Das Montieren von Bauteilen kann auf ganz unterschiedliche Art und Weise erfolgen:

  • Kleben
  • Einpressen
  • Verschrauben
  • Ultraschallschweißen
  • O-Ring-Montage
  • Drehmoment aufbringen
  • Befetten
  • Vernieten
  • Fügen

Wie Ihr Prozess auch aussieht, die Ausführung Ihrer Montageautomation ist abhängig von der gewünschten Genauigkeit und der benötigten Kraft. Eine klassische Frage ist hier die nach dem idealen Antrieb. In den meisten Fällen werden pneumatische Antriebe für die Montageautomatisierung gewählt.

Eine starke Alternative bilden aber auch elektrische oder hydraulische Antriebe. Wo die Anschaffungskosten bei einem elektrischen Antrieb zunächst höher ausfallen, sind die laufenden Betriebskosten im Nachgang deutlich geringer als beim pneumatischen Pendant.

Hier gilt: wirtschaftlich an die Sache herangehen! Schauen Sie sich gern in einem Praxisbeispiel konkret an, inwiefern sich die Montageautomatisierung mit elektrischem Antrieb lohnen kann.

Mit kombinierten Prozessen zum Erfolg

Richtig interessant wird die Montageautomatisierung dann, wenn man sie mit weiteren Prozessen kombiniert.

  • Prüfprozesse
  • Verpackungsprozesse

Die Kombination von Montage mit anschließender Prüfung der Bauteile ist der Klassiker. Aber auch die Verpackung von Bauteilen am Ende eines Prozesses ist eine beliebte Wahl bei Industrieunternehmen.

Fakt ist: Die Kombination von automatisierten Prozessen ist ein bewährtes Mittel, um das Maximum aus Ihrer Fertigung herauszuholen. Am Ende richtet sich dies allerdings immer nach Ihren individuellen Bedürfnissen.

Daher unsere Empfehlung: Treffen Sie Ihre Entscheidungen immer vom Prozess/ von den Prozessen ausgehend und schauen Sie erst dann, welche Automatisierungslösung am besten geeignet ist für Ihren individuellen Anwendungsfall.

Dennis Lenkering (B.Sc.)
Maschinenbauingenieur und Geschäftsführer von LMZ Lenkering mit einer tiefen Leidenschaft für digitalisierte, intelligente und automatisierte Produktionsketten.
Torben Fangmann (B.A.)
B2B Marketing Stratege mit Inhaltsfokus auf industrielle Themen und branchenspezifische Entwicklungen rund um die Fabrik der Zukunft.